Going-live des Knowledge Graphen - Ein Meilenstein der digitalen Transformation für den Deutschlandtourismus

Brussel, 05 augustus 2023 - Zusammen mit allen Projektbeteiligten nimmt die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) heute den gemeinsamen Knowledge Graphen des Deutschlandtourismus in Betrieb. Zum Livegang stehen im Knowledge Graphen allen Akteuren - globalen Vertriebsplattformen, aber auch touristischen Dienstleistern oder Startup-Unternehmen - mehr als 200.000 aktuelle Datensätze in hoher Qualität für den öffentlichen Datenabruf zur Verfügung. Darunter sind 100.000 touristische Objekte (POIs, Touren, Events, Gastronomie, Hotels u.ä.) sowie weitere 100.000 Infrastrukturdaten. Als zentrale Datenbasis für den Deutschlandtourismus nutzt der Knowledge Graph touristische Daten aus allen 16 Bundesländern. Weitere Partner im Projekt sind z.B. die Magic Cities, Amadeus, das German Convention Bureau sowie Vertreter der Wissenschaft. Die technische Infrastruktur ist für die nahtlose Anbindung der Open DataProjekte auf Länderebene ausgelegt – auch Unternehmen, wie das German Convention Bureau (GCB) arbeiten an der Nutzung der Infrastruktur. Die Bahn plant ebenfalls, Daten in den Graphen zu geben.

„Der heutige Tag ist ein Meilenstein auf dem Weg in die digitale Zukunft des Tourismus,“ erklärte Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT, auf der Veranstaltung. Mit dem Knowledge Graphen haben wir im Deutschlandtourismus das bisher größte Dateninfrastrukturprojekt für die Tourismusbranche gemeinsam mit vielen Akteuren erfolgreich auf den Weg gebracht. Der unternehmens-, länder- und branchenübergreifende Datenaustausch über ein solches System gilt jetzt bereits als Pionierleistung in der deutschen Volkswirtschaft. Damit senden wir zugleich ein starkes Signal für die Innovationsstärke unserer Branche. Das Projekt ist im Rahmen der Nationalen Tourismusstrategie der Bundesregierung ein wichtiger Baustein der digitalen Transformation, vor allem für die mittelständisch geprägte Tourismuswirtschaft in Deutschland.“

Mit dem Projekt besetzt der Deutschlandtourismus die Handlungsfelder der Datenstrategie der Bundesregierung: leistungsfähige und nachhaltige Datenstrukturen zu schaffen, eine innovative und verantwortungsbewusste Datennutzung zu gestalten sowie Datenkompetenz zu erhöhen und eine Datenkultur zu etablieren.

Dass die intensive Beschäftigung mit der Thematik innerhalb der touristischen Strukturen in Deutschland viel bewegt hat, bestätigt Andreas Braun, Geschäftsführer der Tourismusmarketing GmbH Baden-Württemberg und zugleich Sprecher der Landestourismusorganisationen. „Die digitale Transformation greift in alle Stufen der touristischen Wertschöpfungskette ein. Damit müssen auch DMOs und LTOs ihre Rolle neu definieren und ausfüllen – von der Marketingagentur hin zum Destinations- und Datenmanagement. Auf diesem Weg hat uns das Knowledge Graph-Projekt viele Impulse gegeben.“ Armin Dellnitz, Geschäftsführer der Stuttgart Marketing GmbH und Sprecher der Magic Cities, führt weiter aus: „Gerade die dynamische Entwicklung des Tourismus post Corona zeigt, wie das Geschäft immer schneller wird. Kunden entscheiden sich kurzfristig für eine Destination, sie wollen topaktuelle Informationen und möglichst in einem One-Stop-Shop alle Services zusammengefasst haben. Dafür bietet uns der Knowledge Graph eine unverzichtbare Basis.“

Die nächsten Schritte

Zum Going-live betonen die Akteure, dass der jetzt erreichte Stand die Basis für weitere Entwicklungen schafft. Jetzt kommt es darauf an, möglichst viele Akteure, national und international mitzunehmen und so die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands auf den touristischen Märkten weltweit zu sichern.

Wichtige Aufgaben für die kommenden Wochen und Monate sind die Datendistribution durch den Auf- und Ausbau von Kontakten zu möglichen Datennutzern, die Nutzung der Daten aus dem Knowledge Graphen, beispielsweise, um den KI-gestützten Chatbot auf www.germany.travel zu trainieren, sowie die Integration von Mobilitäts-Daten für nachhaltige Reiseangebote umzusetzen. In der Open Data Tourism Alliance (ODTA) intensiviert die DZT darüber hinaus den grenzüberschreitenden Austausch zur Entwicklung weiterer gemeinsamer touristischer Datenstandards. Wissenschaft und Forschung können auf der Grundlage offener Daten und der Interoperabilität des genutzten Datenmodells Konzepte für Besuchermanagement oder Smart Cities mit touristischen Informationen anreichern.

Petra Hedorfer: „Technologische Innovationen im Datenmanagement gehen Hand in Hand mit Kriterien wie Datenschutz, Datensouveränität, Datenethik und Datenkultur. Eng verbunden damit ist die Datenportabilität. Das heißt, mit einem eigenständigen Datenmanagement können Daten leichter zwischen verschiedenen Systemen, Plattformen oder Anwendungen übertragen werden. Das Going-live des Open Data-/ Knowledge Graph-Projektes ist ein Meilenstein, um den internationalen Tourismus und damit das deutsche Incoming nachhaltig, wettbewerbsfähig und zukunftsorientiert zu gestalten.“

Im Herbst plant die DZT ein kollaboratives Event (Hackathon) mit Vertretern der Start-Up Szene sowie touristischen Akteuren zur Entwicklung von konkreten Anwendungsbeispielen.

Der jeweils aktuelle Datenbestand des Knowledge Graphen kann über das Such-Widget auf der Projekt-Webseite open-data-germany.org eingesehen werden.

Hintergrund:

Das Open Data/Knowledge Graph-Projekt wurde von der DZT gemeinsam mit den 16 Landestourismusorganisationen der Bundesländer, den Magic Cities, Amadeus, German Convention Bureau, Vertretern der Wissenschaft und weiteren touristischen Partnern als gemeinsames Branchenprojekt auf den Weg gebracht.

Ein ganz wesentliches Asset des Knowledge Graphen ist es, Daten nicht nur zu sammeln, sondern strukturiert, lizensiert, verknüpft und angereichert zugänglich zu machen. Auf Basis dieser neuen Datenqualität, die allen Marktteilnehmern zur Verfügung steht, werden auch weniger bekannte touristische Angebote von KI-gestützten Anwendungen gefunden. Damit können mittelständische Unternehmen und Start-ups intelligente, kundenorientierte Services entwickeln und im Markt platzieren.

Detaillierte Hintergründe und aktuelle Informationen zum Projekt sind auf der Projektwebsite www.open-data-germany.org abrufbar.

Wichtige Meilensteine im Projektverlauf:

  • Ende 2018: ​ Verständigung der LTOs und der DZT auf die Umsetzung eines zentralen Open Data-Projektes
  • 2019: ​ ​ umfassendes Audit des möglichen Contents nach Datentypen, Datenqualität und Zugriffsrechten bei den Landestourismusorganisationen sowie den Mitgliedern der Magic Cities
  • 2020: ​ ​ technische Konzeption des Knowledge Graphen und gemeinsamer Beschluss von DZT und LTOs zur Umsetzung des Projektes
  • 2021: ​ ​ Gründung der Open Data Tourism Alliance mit drei National Tourist Boards und 20 weiteren Partnern auf föderaler Ebene, um gemeinsame Standards zu definieren und beim schema.org-Konsortium einzureichen #
  • 07/2022: ​ technische Fertigstellung, Beginn Datenupload und Testbetrieb mit zunächst 30 Partnern
  • 06/2023: ​ ​ Going-live
Lisa Berendsen

Lisa Berendsen

Press & Digital Manager, German National Tourist Board

 

Über die DZT


Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) ist das nationale „Tourist Board“ Deutschlands. Sie vertritt das Reiseland Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und wird von diesem aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. In enger Zusammenarbeit mit ihren Partnern aus dem Deutschlandtourismus, Verbänden und Wirtschaftsunternehmen entwickelt die DZT Strategien und Marketingkampagnen, um das positive Image der deutschen Reisedestinationen im Ausland auszubauen und den Tourismus nach Deutschland zu fördern.

 

Den Herausforderungen im Restart begegnet die DZT mit einer dreigliedrigen Recovery-Strategie:

  • Steigerung der Brand Awareness und Schärfung des Markenprofils des Reiselandes Deutschland mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz
  • Relationship-Management und Knowhow-Transfer zur Unterstützung der mittelständisch geprägten Reisewirtschaft sowie
  • zielgerichtete Marktforschung und Analyse der veränderten Kundennachfrage als Grundlage für evidenzbasiertes Handeln.

 

Schwerpunktthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Die DZT fördert einen nachhaltigen und zukunftsgerichteten Tourismus in Einklang mit der Zielsetzung der Bundesregierung. Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsthemen stehen dabei im Fokus. ​

Das Thema Nachhaltigkeit ist seit über einer Dekade ein zentrales Thema und wird in allen Unternehmensbereichen strategisch ressortübergreifend bearbeitet. Dabei verfolgt die Organisation eine Drei-Säulen-Strategie, die den externen Wissenstransfer und einen begleitenden Kommunikationsansatz mit einer organisationsinternen Nachhaltigkeitsinitiative koppelt. Die DZT besetzt das Zukunftsthema eines verantwortungsbewussten Tourismus, indem sie das Reiseland Deutschland im internationalen Wettbewerb als Reiseziel mit nachhaltigen und inklusiven Angeboten positioniert. Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat sich der Wertewandel zu mehr sozioökologischer Verantwortung im internationalen Reiseverhalten verstärkt.


Die DZT ist Schrittmacher bei der Implementierung immersiver Technologien (Virtual, Augmented und Mixed Reality), bei der Nutzung von Conversational Interfaces (z.B. Sprachassistenten) und Anwendungen künstlicher Intelligenz (KI), beispielsweise in Chatbots. Um die Sichtbarkeit touristischer Angebote auf KI-gestützten Vermarktungsplattformen zu sichern, koordiniert die DZT das gemeinsame Open Data-Projekt der deutschen Tourismuswirtschaft zur Entwicklung eines Knowledge Graphen.


Die DZT unterhält 25 Ländervertretungen und steuert diese von ihrer Zentrale in Frankfurt am Main.

 

 

 

 

 

Über die Deutsche Zentrale für Tourismus

Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) vertritt das Reiseland Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und wird von diesem aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. In enger Zusammenarbeit mit ihren Partnern aus dem Deutschlandtourismus, Verbänden und Wirtschaftsunternehmen entwickelt die DZT Strategien und Marketingkampagnen, um das positive Image der deutschen Reisedestinationen im Ausland auszubauen und den Tourismus nach Deutschland zu fördern.

Die zentralen strategischen Handlungsfelder der DZT sind:

  • zielgerichtete Marktforschung und Analyse der marktspezifischen Kundennachfrage (Sinus-Milieus) als Grundlage für evidenzbasiertes Handeln
  • Relationship-Management und Knowhow-Transfer zur Unterstützung der mittelständisch geprägten Reisewirtschaft
  • Steigerung der Brand Awareness und Schärfung des Markenprofils des Reiselandes Deutschland mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz.


Schwerpunktthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Die DZT fördert einen zukunftsgerichteten Tourismus in Einklang mit der Zielsetzung der Bundesregierung. Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsthemen stehen dabei im Fokus.

Um den Incoming-Tourismus nachhaltiger und zugleich wettbewerbsfähig zu gestalten, verfolgt die Organisation eine Drei-Säulen-Strategie, die den externen Wissenstransfer und einen begleitenden Kommunikationsansatz mit einer organisationsinternen Nachhaltigkeitsinitiative koppelt. Die DZT positioniert das Reiseland Deutschland im internationalen Wettbewerb als Reiseziel mit nachhaltigen und inklusiven Angeboten.

Die DZT ist Schrittmacher bei der Implementierung immersiver Technologien (Virtual, Augmented und Mixed Reality), bei der Nutzung von Conversational Interfaces (z.B. Sprachassistenten) und Anwendungen künstlicher Intelligenz (KI), beispielsweise in Chatbots. Um die Sichtbarkeit touristischer Angebote auf KI-gestützten Vermarktungsplattformen zu sichern, koordiniert die DZT das gemeinsame Open Data/Knowledge Graph-Projekt der deutschen Tourismuswirtschaft.

Die DZT unterhält 25 Ländervertretungen und steuert diese von ihrer Zentrale in Frankfurt am Main.